Synodalität und Aufarbeitung des Missbrauchs im Bistum Fulda waren Schwerpunkte der Frühjahresvollversammlung des Katholikenrates. Der Vorsitzende Steffen Flicker gab einen Überblick über die Aktivitäten des Katholikenrates. Er betonte, dass auch für das Bistum Fulda die Konsequenzen aus dem Synodalen Weg ein wichtiges Zukunftsthema sein. „Der Synodaler Weg ist ein Aufbruch“, so Flicker. „Der Weg der Kirche in die Zukunft geht nur gemeinsam, also synodal", betonte Steffen Flicker. Jetzt komme es darauf an, die Beschlüsse des synodalen Weges umzusetzen. Darüber hinaus ging es auch um die finanzielle Situation des Bistums, die geplanten Pfarreifusionen und die Gestaltung des Bonifatiusfestes.
Bischof Dr. Gerber berichtete von den Ergebnissen des Synodalen Weges. Die Beschlüsse werden jetzt auch Schritt für Schritt im Bistum Fulda umgesetzt. Bischof Gerber ist es dabei wichtig, auch weiterhin Wege gemeinsam zu gehen, etwa bei der Umsetzung von Segensfeiern für sich liebende Menschen. Hier spricht er sich für eine gemeinsame Erarbeitungen von liturgischen Vorlagen aus. Insgesamt sei es ihm ein Anliegen, dass es nicht nur Sonntagsreden in der Kirche gibt, sondern einen ehrlichen Meinungsaustausch und Arbeit an konkreten Themen. In diesem Sinne will er auch in Zukunft seine Erfahrungen und Forderungen in die Debatte einbringen. „Wir versuchen Brücken zu schlagen, auch in Rom“, so der Bischof von Fulda. Gerber setzt auch in den Synodalen Ausschuss Hoffnungen bei der Begleitung der Umsetzung der Beschlüsse und insgesamt mehr Synodalität in der Kirche.
Gerhard Möller informierte den Katholikenrat über die Arbeit der „Unabhängigen Aufarbeitungskommission zur Untersuchung von Fällen sexualisierter Gewalt im Bistum Fulda“. Es geht der Kommission im Bistum Fulda um die Bewertung, wie der Umgang mit den Missbrauchsfällen war und welche systemischen Fehler ausfindig gemacht werden können, so Gerhard Möller, der Sprecher der Aufarbeitungskommission ist. Nach ersten Ergebnissen gab es im Bistum Fulda mehr Fälle sexualisierter Gewalt als bisher in Studien angenommen.
Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von 2000 bis 2015. Dabei sind 795 Personalakten gesichtet worden mit 34 Tätern und 111 Betroffenen, auch aus weiter zurückliegenden Jahren. Von den Tätern sind 11 bereits Gerechtigkeit widerfahren kann“, so Möller.
Die Kommission will die Betroffenen und Zeitzeugen hören und ihnen eine Stimme geben, zum anderen werden die Akten quantitativ und qualitativ gesichtet und aufgearbeitet. Gerhard Möller fordert die Katholikenratsmitglieder auf, in ihren Kirchengemeinden und Verbänden für das Thema Missbrauch sensibel zu machen und über die Angebote für Betroffene zu berichten. Es sei wichtig, Spiralen des Schweigens zu durchbrechen, besonders auch in Pfarreien, die direkt betroffen sind. „Es hilft letztlich nur, wenn die Wahrheit auf den Tisch kommt“, so Steffen Flicker. „Es ist gut, dass wir im Bistum Fulda die Aufarbeitungskommission haben.“ Er kündigte an, dass auch die Betroffenenvertreter ins Gespräch mit Pfarrgemeinden und deren Vertretern gebracht werden.
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